Imperia

Richard konnte seinen Ohren kaum trauen wilde Anschuldigungen waren dies, doch waren sie es eindeutig wert überprüft zu werden. Er räusperte sich und trat vor die versammlte Gruppe.

"Werter Tribun mit Verlaub sind dies schwerwiegende Anschuldigungen gegen den Paladin Cirian und somit gegen den Orden der Paladine. Wenn ihr mir dies erlaubt wäre es von Äußerster dringlichkeit das dies aufgeklärt wird und das am besten von einer neutralen Instanz. Von daher biete ich an das ich diese Damen und Herren begleite und mir selbst davon ein Bild mache was sich dort exakt zugetragen hat, bzw wie es dazu kam das euer Schüler diese Bluttat anrichtete." er musterte den Tribun ganz genau wer weiß schon wie weit die Verdebnis nun fortgeschritten wäre wenn auch er darüber bescheid wüsste oder noch schlimmer darin verwickelt wäre. Es gab einiges zu klären auch in den heiligen Hallen von Imperia. "Für die Damen und Herren wäre dies die Möglichkeit ihre Behauptung zu bestätigen und diesen Paladin, wenn es so ist, der Gerechtigkeit zuzuführen ebenso wie alle die daran beteiligt sind. Dies schwöre ich auf meinen Gott und meinen Namen." er senkte die Augen bei seinem schwur und man konnte die Rechtschaffenheit aber auch den Fanatismus fast physisch spüren. Als er wieder aufblickte war sein Blick klar und ruhig. Er taxierte den Tribun genau um auch nur das kleinste bisschen an Verrat oder unwohlsein zu bemerken.

Moira lächelte leicht, als sie sah, wie Kylar seine „Herrin“ umarmte. Sie wusste es genau. Sie wusste genau, wie die beiden füreinander empfanden und es tat ihr irgendwie weh, dass die beiden es nicht erkennen konnten oder wollten. Sie kannte verstehen, dass Kylar und Jelais nicht einfach tun und lassen konnten, was sie wollten, da sie in einer Art hierarchischem Verhältnis standen, aber irgendwie fand sie das schon ganz schön traurig. Sie breitete das Festmahl aus und sagte: „Der Arzt hat uns erlaubt noch hier zu essen. Ich habe die Einkäufe gemacht.“
Kylar betrachtete das Essen und er musste zugeben, dass er wahrlich wirklich richtig Hunger hatte. Dankend nahm er an und ließ Jelais wieder frei. Er wollte gerade aufstehen, als er feststellte, dass er immer noch nichts an hatte. Also setzte er sich wieder und räusperte sich. Er schaute sich um, aber das einzige, was er entdecken konnte, war sein Umhang. Dann versuchte er sich zu erinnern und stellte fest, dass der Magier alles verbrannt hatte. Dann sofort sah er nach seinem Schwert und seinem Stab. Der Stab lag immer noch neben dem Bett, auf dem Jelais geschlafen hatte, da der Stab von niemandem, außer ihm selbst angefasst werden wollte.
„Ich fürchte…“, er sah dabei Jelais an. „Ich kann nicht nur mit einer Decke bekleidet durch Imperia spazieren, um mir neue Sachen zu kaufen. Daher müsst ihr das wohl machen.“
Kylar hatte das Gold in der Herberge gelassen, aber eigentlich wollte er Jelais nicht mehr alleine lassen. Vielleicht würde das ja Moira übernehmen?

Ein wenig enttäuscht war sie schon, als Kylar sie wieder so los ließ, um des Hungers willen, doch war es wohl verständlich, da er nun seit zwei Tagen nichts mehr gegessen hatte.
So entschied sie sich dann doch auch etwas zu essen, doch musste sie durchaus grinsen, als Kylar tatsächlich aufstehen wollte, und so gar keine Sachen am Leibe hatte.
Seine Äußerung trug nicht gerade dazu bei, dass sie sich beherrschte.
Statt dessen kam zunächst:
"Ach??? Könnt ihr nicht? Ich würde es zu gerne sehen, wie ihr durch die Straßen lauft, bekleidet mit einer Decke, wo so viele Frauen euch so überaus dankbar sind."
Im nächsten Moment stellte sie sich bildlich vor, wie es wohl aussehen musste und fing an zu lachen.
"Verzeiht, aber da ging eben die Fantasy mit mir durch,"
jauchzte sie und stand schon auf.
"Also? Wo ist der Geldbeutel? Ihr braucht Sachen und die werde ich nun besorgen gehen."
Sie schien durchaus entschlossen und wollte eigentlich auch gleich los, doch Moira hatte auch etwas ein zu wenden.
"Wenn ihr erlaubt, würde ich das erledigen. Ihr seid zwar durch die Heilerin genesen, doch solltet ihr euch noch schonen."
Jelais zog eine Schnute.
Zu gern hätte sie Kylar ein gekleidet.

Kylar musste bei der Vorstellung lachen, dass er Jelais die gesamten Ersparnisse aushändigte, die sie bei sich hatten. Er wusste, dass die junge Dame sich ein wenig geändert hatte. Zumindest wenn es darum ging unnütze Sachen zu kaufen, aber dieses Risiko würde er besser nicht eingehen. Er grinste und sagte: „Glaubt ihr wirklich, dass ich euch all unser Gold anvertraue?“
Im Grunde genommen war er froh, dass Moira sich anbot und er erklärte ihr, dass der Wirt wisse, wo das Geld sei. Er konnte sich außerdem gut vorstellen, wie Jelais ihn auslachen würde, wenn er mit einem Betttuch bekleidet durch die Stadt liefe. Aber auch diese Vorstellung machte ihn nicht wütend, sondern belustigte ihn. Er setzte sich an den Tisch und biss in ein großes Stück Schweinebraten.
„Setzt euch doch und esst etwas. Denn so wie ich euch kenn, habt ihr es wahrscheinlich vergessen.“
Er klang amüsiert und überhaupt nicht mehr schwach und hilflos, wie einige Stunden zuvor. Er sah wirklich gesund aus.

Die Schnute verzog sich zu einem ärgerlichen Gesicht.
"Als würde ich über den Markt spazieren und mir kaufen, was nicht Niet und Nagelfest ist!"
fauchte sie ihn an.
"Schließlich weiß ich auch sehr gut, dass wir von dem Geld Leben müssen und auch noch Gaststätten bezahlen müssen!"
Es machte sie wütend, dass er ihr nicht vertraute und doch wusste sie genau warum er es nicht tat.
Schmollend setzte sie sich zu ihm an den Tisch.
"Ich habe keinen Hunger,"
erklärte sie schmollend, was sich sogleich als Lüge heraus stellte, als ihr Magen lautstark zu knurren begann.
Ärgerlich sah sie nun auf ihren Magen.


Moira hingegen, lächelte nur bei Kylars Worten, nickte und verschwand.
Sie hatte wohl eine genaue Vorstellung, was Jelais ihm gekauft hätte und würde sich in etwa an diese Vorstellung halten.

Kylar zog eine Augenbraue hoch, als sie ihn so anfuhr und sich dann schmollend neben das essen setzte anstatt zuzuschlagen. Die kleine Jelais. Manchmal wusste er wirklich nicht, was er noch machen sollte. Aber anstatt ihr etwas auf einen Teller zu machen und sie zu zwingen, es zu essen sagte er nur: „Ich hätte auch kein Problem damit, alles alleine zu essen, Gnädiges Fräulein.“ Er nahm sich von allem etwas und aß gemütlich und langsam, schließlich wollte er sich nicht gleich übergeben müssen. Er wusste, wenn man lange nichts gegessen hatte und sich dann auf einmal den Magen vollstopfte, dass es unangenehm werden würde.

Moira ging zu einem Schneider, von dem sie wusste, dass er gute Preise und ebenso gute Qualität machte. Sie wusste auch, dass Kylar keinen Wert auf Prunk und Schmuck legte, also besorgte sie schlichte Stoffe, die einen graubraunen Ton hatten. Die Stiefel waren aus dunklem Leder. Sie dachte sich, dass Kylar die Sachen zwar eher als Jelais gefallen würden, aber sie wusste auch, dass sie zweckmäßig und nicht hinderlich sein sollten. Nachdem sie alles eingekauft hatte, kehrte sie zurück zu den beiden und betrat das Zimmer, mit dem Bündel Sachen.

Zaghaft und schmollend, griff sie schließlich doch zu etwas von dem leckeren Essen.
Natürlich machte er sich über sie lustig, sofern man es denn so sehen wollte, was sie natürlich so sah, doch beließ sie es erst einmal dabei.
Auch sie hatte schon reichlich Hunger, doch ihr Magen bot nicht viel Platz.
Etwas Tee brachte den Brei hinunter und schon war sie satt.
Moira trat ein, mit dem Bündel Sachen.
Ok. Moira hatte wohl doch eher den Geschmack von Kylar getroffen, wobei Jelais ihm sicher andere Farben ausgesucht hätte, jedoch schon darauf geachtet hätte, dass die Sachen Zweckmäßig sind.
Schließlich war Kylar noch nie in Prunk und Glamour an zu treffen gewesen.
"Moira? Würdest du uns gern auf unserer Reise begleiten?"
fragte Jelais schließlich die Magd, welche sie doch sehr ins Herz geschlossen hatte.
Im Moment war es ihr auch egal, ob Kylar einverstanden wäre oder eben auch nicht.

Der Inquisitor hatte Vincenzas Ansicht anch, nicht mehr alle Splitter in seiner Keule.
Spike biss weiter in den Speer des Paladin, so das Vincenza tatsächlich gezwungen war, ihn von da weg zu ziehen.
Sie nahm ein kleines Seil aus ihrer Hosentasche und band den Hund daran an, der das gar nicht toll fand und versuchte daran zu ziehen.
Schließlich udn letzten Endes richtete sie sich wieder auf.
Sie selbst hatte eigentlich mit dem ganzen nichts zu tun, wie der Tribun sicher wissen sollte, da sie sich schon seit einigen Tagen hier befand und darauf wartete, einen neuen Auftrag zu bekommen.
Dem Inquisitor würde sie sicher keinen Anlaß dazu geben, ihr eine Predigt zu halten oder sie für eine Hexe oder dergleichen zu halten.
Allerdings brachte es das Problem mit sich, dass er nicht mit auf ihr Schiff gelangen durfte, wenn sie die Magischen geschosse nicht vorerst alle verschwinden lassen wollte.

Kylar hustete und verschluckte sich an einem Stück Gemüse, was einfach nicht mehr aus seiner Speiseröhre heraus wollte. Er schlug sich auf die Brust und sah so aus, als müsse er gleich ersticken. Er trank von dem Tee und letztlich, saß er benommen und schnell atmend auf seinem Stuhl und erholte sich von dieser Attacke. Er versuchte nicht ganz so erbärmlich auszusehen, aber das Frühstück hatte sich erledigt.
Moira kicherte und brachte Kylar seine Sachen, dann wandte sie sich Jelais zu. Ihr Gesicht sah glücklich aus und ihr Lächeln verriet bereits, was sie antworten würde.
„Liebend gerne. Ich habe hier ohnehin niemanden. Ich will euer Angebot gerne annehmen.“
Kylar sah die beiden Frauen an und murmelte etwas, was keiner der beiden verstehen konnte. Aber sein Gesichtsausdruck war finster. Er raffte die Decke um seine Taille und stand, mit seinen Sachen unterm Arm auf. Dann setzte er sich auf Bett und sagte irgendwas von, er wolle sich jetzt anziehen. Die Narben, auf seinem Bauch, waren deutlicher und größer, als in seinem Gesicht, aber trotzdem vollständig verheilt. Wenn man ihn nicht besser kannte, hätte es fast so ausgesehen, als sei er eingeschnappt oder eifersüchtig. Aber das konnte ja nicht sein, oder?

Ein wenig verstört betrachtete Jelais ihren Beschützer an, musste dann aber auf Grund Moiras Kichern, selber ein wenig lachen.
"Alles in Ordnung Kylar?"
fragte sie ihn mit der Unschuldsmiene eines kleinen Kindes, doch bekam sie nur unverständliches Gemurmel zu hören.
Was hatte er denn nur?
Er hatte doch gesagt sie sollte entscheiden ob Moira mit gehen sollte oder nicht.
Auf sein Geknötter von wegen anziehen, antwortete sie nur trocken:
"Lass dich nicht aufhalten,"
und drehte sich wieder zu Moira.
"Wundervoll. Das freut mich sehr. Dann solltest du anfangend eine Sachen zu packen, die du mit nehmen willst.
Ich bin sicher, Kylar wird die Sachen von uns schon mit bekommen, nicht wahr Kylar?"

Kylar rührte sich keinen Millimeter, als Jelais ihm anbot, sich doch einfach so anzuziehen. Was glaubte sie, wen sie vor sich hatte. Es war ja nicht so, dass sie ihn noch nie nackt gesehen hatte, aber dieses eine Mal, war ein purer Akt der Verzweiflung gewesen. Er hatte geglaubt, dass sie angegriffen werden würde. Am Ende war es doch nur eine Spinne gewesen. Kylar war sich einen Moment lang nicht sicher aber dann fasste er den Entschluss.
Er stand vom Bett auf, ließ das Tuch zu Boden fallen und stand, mit nichts, als seiner Haut bekleidet im Raum. Moira bedeckte ihre Augen und errötete. Und Kylar sagte nur, zu beiden Aussagen von Jelais: „Wir ihr wünscht, Fräulein Jelais.“ Dabei lächelte er und es war kein freudiges Lächeln, sondern eher so eins, dass sagen wollte: ‚Du hast es ja so gewollt‘
Er fing also an sich anzuziehen, wobei er erst Unterhose und Hose anzog, dann Stiefel und zuletzt sein neues Hemd und den Umhang. Anschließend gürtete er sein Schwert an der linken Seite seiner Hüfte und sammelte seinen Stab auf. Er war bereit zum gehen und stellte sich vor die immer noch errötete Moira.
„Also? Wünscht die Dame nun zur Herberge zu gehen und aufzubrechen?“

Belustigt betrachtete Jelaise Kylar.
"Ich wünsche, dass wir erst einmal Moira begleiten, damit ihr nicht wieder etwas zu stößt. Danach wünsche ich zum Gasthaus zu gehen und unsere Sachen zu holen, damit wir aufbrechen können."
Sie legte den Arm um Moiras Schultern und verließ mit ihr den Raum.
Bei dem Arzt bedankte sie sich brav und anständig und teilte ihm mit, dass er die restlichen Lebensmittel gern behalten dürfe.
Anschließend verließ sie einfach mit Moira das Haus und wartete auf der Straße auf Kylar, der wohl dem Arzt noch das Geld für die Behandlung gab.
"Du wirst sehen, wir werden viel Spaß haben und Kylar ist ein wunderbarer ..."
als er raus kam, verstummte sie.
"Wir sind so weit. Kanns los gehen?"
fragte sie ihn und sah ihn wieder so unglaublich unschuldig an, als könne sie kein Wässerchen trüben.

Der Tribun wandte sich an den Inquisitor, den gleichen Gedanken hatte er selbst auch schon gefasst. „Ich stimme euch zu! Es wäre die Möglichkeit die Aussage zu überprüfen und Cirian Zardos die passenden Fragen zu stellen und ihn notfalls hier hin zu begleiten. Allerdings gehe ich davon aus das er unschuldig ist!“, stimmte Jozan dem Inquisitor zu.

Sinari räusperte sich.
"Wer sagt, dass wir seine Gesellschaft wünschen? Wenn er Angst hat alleine zu reisen, dann schlage ich vor, dass er sich ein paar Paladine an jede Hand nimmt."
Das war ja wohl nicht zu fassen... nicht nur, dass er mit Eric zusammen geraten war, nun wollte wohl anscheinend auch noch diese Piratenbrut und ein Inquisitor mit ihnen mitkommen... Sinaris Maximum an Gesellschaft war nun schon sehr stark überstrapaziert. Doch was tut man nicht alles für seine Ziele. Und so ein Inquisitor könnte ihnen womöglich das eine oder andere Tor auf ihren Reisen eröffnen. Später - sobald sie diesen Cirian gefunden hatten - könnte er ihn immer noch los werden.
"Augenblick. Wenn ich nochmal darüber nachdenke, dann haben Sie wohl recht, ihn mit uns mitgehen zu lassen. Wir wissen ja, dass Paladine dazu neigen zu versagen!", er wusste, dass er die Anwesenden beleidigte und womöglich einen Angriff herauf provozierte. "Ich mache Ihnen einen Vorschlag! Wir nehmen den Inquisitor mit und dafür bringen Sie die Piratin in einen Kerker! Wie hört sich das an?"

Kylar bezahlte den Arzt. Denn Moira hatte ihm mittlerweile auch die Ersparnisse ausgehändigt. Er „freute“ sich schon auf die Reise mit den beiden Damen. Unerwarteter Weise warf ihm der Arzt einen mitleidigen Blick zu und Kylar lächelte ein wenig. Er verabschiedete sich höflich und danke dem kleinen Mann noch unzählige Male, für die Heilung von Jelais, obwohl der immer wieder beteuerte, dass ihre Heilung sehr von Kylar selbst abhängig gewesen war, dass er das Gift entfernt hatte. Kylar hatte jedoch kaum noch Erinnerung an die letzten Tage und hörte auf dagegen anzureden. Seufzend trat er an die frische Luft und atmete tief ein.
„Euer Wunsch ist mir Befehl.“, sagte er viel zu freundlich und verbeugte sich gespielt viel zu tief. Dann deutete er an, dass Moira vorweg gehen sollte. Schließlich konnte er schlecht wissen, wo sie wohnte.
Nach wenigen Augenblicken veränderte sich die Gestalt der Stadt und sie kamen wieder in üblere Viertel. Kylar betrachtete Aufmerksam die Umgebung, aber er konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Erst als Moira ihre Sachen in einem großen Sack gepackt hatte und Jelais darauf bestand, dass Kylar es schleppen sollte, sah Besagter, dass sich ein übel aussehender junger Mann mit einer Truppe von Schlägern zusammen gefunden hatte und auf Moiras Haus zu gingen.
Kylar erkannte diesen Mann als den, den er in der Taverne zusammengeschlagen hatte.

Jelais unterhielt sich derweil mit Moira darüber, wie sie bisher gelebt hatte und wie es ihr in Imperia denn so ginge.
Bei ihr zuhause angekommen, packte sie ihre Sachen ein, überreichte den Sack an Kylar und sie gingen wieder Richtung Taverne.
Jelais musste lachen, als sie sich vorstellte, wie Kylar aussehen würde, wenn ihre Sachen auch noch dazu kämen.
Wie ein Packesel.
Ihr lachen wurde abrupt unterbrochen, als sie den Kerl aus der Taverne sah, der sie so grob angefasst hatte.
Jelais blieb stehen und wartete.
Ängstlich und erschrocken sah sie zu Kylar.
Was nun?
Der Kerl grinste schon so boshaft.
"Da ... das ist das Weib, welches mich als Dumm dar gestellt hat. Der Kerl da hat mich überrumpelt. Er hätte eine Abreibung verdient, meint ihr nicht?"
Die Typen nickten zustimmend, doch schienen sie sich nicht sicher zu sein, ob sie sich wirklich mit Kylar anlegen wollten, denn scheinbar hatten auch sie die Geschichten in der Taverne schon gehört.

Wie immer.
Einer von beiden versuchte ja immer den anderen in den Knast zu bringen, doch dieses Mal hatte Tom die deutlich schlechteren Karten.
"Hab ich da eben einen Floh husten hören?"
fragte sie, wobei sie sich eher an den Trbun wandte.
Dieser würde sicher nicht von ihr verlangen diesen kleinen Mistkerl da zu begleiten, oder etwa doch?
Sie ggehörte aufs Meer, doch der Deal ließ ja nicht zu, dass sie einfach so verschwand mit ihrem Schiff.
verdammt es gab wirklich zuviele mächtige Leute.

Ganz langsam drehte der Tribun sein Gesicht dem Ankläger zu. Stille kehrte nach dem Satz der Piratin ein. Seine goldenen Augen schienen zu glühen, man hatte das Gefühl das er tief in das innerste zu schauen vermag. Kurz fixierte er die Piratin und direkt wieder Tom Black.
„Ihr wagt es euch über die Paladine lustig zu machen?“, seine Stimme war leise, aber durchdringend. „Ihr kommt hier her und sucht an Orten wo ihr nichts verloren habt, stellt nicht beweisbare Behauptungen auf und beleidigt die Gläubigen? Wer seit ihr das ihr so etwas wagt?“
Der Tribun setzte einen Schritt nach vorne und ging langsam auf Tom Black zu, etwa einen Schritt entfernt blieb er stehen.
„Ihr, Piratin Vincenza, dürft ebenso gern den Inquisitor und Tom Black begleiten und über eure Taten und eure Überheblichkeit nachdenken!“, es war eher ein Befehl als eine Bitte. Seine Aufmerksamkeit galt wieder dem Mann direkt vor ihm.

Sinari wich keinen Zentimeter zurück.
"Ihr überheblichen Paladine haltet euch wohl für Auserwählte. Ihr würdet eure so hoch verehrte Göttin Alexia wahrscheinlich noch nicht einmal erkennen, wenn sie euch höchst persönlich einen bla...", Avelin sprang nach vorn und zog Sinari an seinem linken Arm zurück. Ihre kleinen, sonst so unschuldig blickenden Augen funkelten ihn wütend an. "Wir sind jetzt so weit gekommen, mach es bitte nicht noch schlimmer!"
Am liebsten hätte sich Sinari mit den ganzen Paladinen im Dreck herum gewühlt und ihnen mal gehörig die Schädel eingeschlagen, damit sie von ihren hohen Rößen herunter kommen. Seitdem sein Vater - ein hochgradiger General - den damals noch jungen Sinari fast umgebracht hatte, fühlte Sinari einen ungeheuren Hass gegen jegliche Ritterschaft, Militär oder ähnlichen Institutionen. Und dabei machten die Verfechter des sogenannten "Glaubens" überhaupt keinen Unterschied. Da predigen sie von oben herab und wollen dabei nicht sehen, wie dreckig es den anderen Erdenkindern in den niederen Schichten ergeht.
Sin schüttelte resignierend den Kopf und wand sich von dem Tribun ab.
"Schon gut. Wir werden dann jetzt sofort aufbrechen!", sagte er zähneknirschend.

Kylar sah dem verkrüppelten Mann in die Augen und die Kälte und Warnungen, die er so hinüber sandte ließen den Mann beben. Kylar konnte kaum fassen, dass der Mann es sich wagte ihn noch einmal zu belästigen. Kylar war wieder vollkommen bei Kräften, auch wenn sich seine Magie noch nicht wiederhergestellt hatte. Aber sein Körper war sehr gesund, und mehr würde er für die paar Wichtigtuer auch nicht brauchen.
„Wollt ihr sterben?“, fragte Kylar kalt, aber mit einem höhnischen Grinsen auf den Lippen. Einer der Schläger trat unruhig von einer auf die andere Stelle, blieb jedoch bei der Gruppe. Offenbar hatte er den armseligen Anführer erwischt. Nun, das dürfte die Moral der übrigen nicht unbedingt steigern.
„Dir wird dein Ton schon noch vergehen!“
„Ich habe dich am Leben gelassen, Freundchen. Ich habe dir dein armseliges Leben wirklich geschenkt und so dankst du es mir?“, Kylar hatte die Stimme erhoben. „Noch habt ihr die Chance. Jeder der hier ohne Kampf das Weite sucht darf Gnade von mir empfangen. Wirklich.“
„Greift ihn an!“
„Idiot!“, zischte Kylar und zog sein Schwert. Mit der linken Handfläche zeigte er zu den Mädchen und deutete an, dass sie zurück gehen sollten „Ins Haus!“, sagte er schließlich.
Kylar kämpfte. Trotz seiner relativ muskulösen und großen Erscheinung, fegte er mit der Eleganz eines Tänzers durch die Feindlichen Reihen. Sein Schwert bewegte sich schnell und präzise. Doch nicht ein einziges Mal, wenn er einen der Schläger traf, hinterließ er eine Wunde. Die Männer waren dadurch ermutigt und Kylar achtete darauf, dass niemand den beiden Damen zu nahe kam. Es war schon verwunderlich, als wäre Kylars Schwert stumpf geworden. Kylars Mantel wehte um ihn, wie ein düsterer Schatten, wenn er sich bewegte und die Männer konnten ihn kein einziges Mal treffen und dann geschah etwas Eigenartiges. Nachdem er bisher immer nur aus der Defensive gekämpft hatte, griff er nun an. Die Männer fielen Reihenweise. Er bewegte sich so schnell, dass sie sein Schwert nicht mal annähernd sehen konnten…
Zuletzt stieß er dem „Anführer“ das Schwert durch die Brust.
„Du hast nichts als den Tod verdient. Diene Männer in den sicheren Tod zu schicken und daneben zu stehen, wie ich sie abschlachte… Trete vor deinen Schöpfer!“
„Wer… bist du?“, stammelte der Sterbende Mann, der schon zusammen brach. Und Kylar riss ihm das Schwert aus der Brust.
„Ich bin Vergeltung.“ Dann schloss er dem Mann die Augen und wünschte seiner Seele Frieden. Die anderen Männer, gegen die Er gekämpft hatte, lagen auf dem Boden, und manchmal stöhnte einer Auf. Keiner dieser Männer würde heute durch ihn sterben. Denn sie alle, hatte er mit der flachen Seite seines Schwertes, oder seinen Fäusten bewusstlos geschlagen.

Es war nicht schön mit an zu sehen, wie Kylar ein weiteres Mal die beiden Frauen beschützte.
Zwar stand Jelais in dem Hauseingang und schmachtete ihn regelrecht an, doch war sie nicht begeistert vom Tod des Mannes, wenn gleich Kylar es für richtig empfand.
Eigentlich hatte es eher mit der Angst zu tun, er könne eine weitere Rune bekommen, doch es geschah nichts.
Die anderen Männer, welche Hilflos da lagen, schienen alle nicht verletzt zu sein.
"Komm Moira. Er hat es einmal mehr geschafft uns zu schützen."
Der schmachtende Blick war bereits wieder verschwunden und die beiden Damen gingen hinüber zu Kylar.
"Danke Kylar,"
sagte Jelais, die es nicht mehr einfach als Selbstverständlich hin nahm, doch im nächsten Moment schon, dachte sie wieder an das Geld, welches er dafür bekam, sie zu beschützen, was sie wieder ein wenig traurig stimmte.
Sie gingen wieder zur Gaststätte, holten ihre sieben Sachen, bedankten sich bei dem Wirt, der sie so freundlich aufgenommen hatte.
Kylar sah wirklich wie ein Packesel aus, mit den ganzen Sachen, die sie mit sich schleppten, doch bald schon wären sie bei den Pferden, die dann ihrer Seits das ganze Zeug tragen würden.
"Kylar? Wir haben kein Pferd für Moira,"
stellte sie trocken fest,
"Sie kann schlecht hinter uns her laufen."
Ausserdem überlegte sie schon, wo hin sie nun reisen würden.
Eigentlich würde sie zu gern einmal das Meer sehen.
Es sollte dort Muscheln geben, die Perlen in sich trugen und oftmals einfach so am Strand lagen.
Vielleicht würden sie unterwegs etwas besonderes für ihren Vater finden.
Es wäre so schön, würden sie ein besonderes Geschenk für ihn mit bringen können.

Für den Moment glaubte sie wirklich sich verhört zu haben, doch hatte sie wohl keine andere Wahl.
"Ihr nennt mich überheblich und kennt mich nicht ein bisschen Tribun. Ihr verurteilt mich alleine auf Grund der Tatsache, was ich bin, doch spricht das nicht für meine Taten. Tom und ich kennen uns bereits sehr lange und er, wie auch ich, ist es gewohnt, sich solche Scherze an zu hören. Das heißt nicht, dass ich mich weigere mit ihnen zu gehen, sondern ist eine reine Klarstellung meiner Person."
Sie blieb ruhig ... überraschender Weise.
Normaler Weise hätte sie ihm wenig schmeichelhaftes an den Kopf geworfen und hätte ihms chon den Dolch an den Hals gehalten.
Dieses Mal jedoch, zügelte sie sich bis zum bersten.
Schließlich war sie nicht so dumm sich mit einem ganzen Haufen Paladinen an zu legen.
Sie hatte eingewilligt für das Imperium zu arbeiten.
Im Gegenzug hatte man sie und ihre Mannschaft verschont.
Das hatte sie nun davon.
Sie würde noch zur Landratte verkommen, wenn es so weiter ginge.

„Pah, ihr kennt die Arbeit der Paladine nicht zu schätzen.“, mischte sich der Generalpaladin ein. „Dank uns gibt es in diesem Reich weniger Armut! Von wegen von oben herab. Wir...“
Der Tribun hatte seine Hand erhoben und den Generalpaladin unterbrochen. „Wagt es nicht noch einmal die Göttin Alexia oder sonst einen Gott zu beleidigen!“, die Stimme Jozans hatte sich verdunkelt. „Wie auch wir euren glauben oder nicht-glauben akzeptieren, solltet ihr unseren akzeptieren und keine blasphemischen Äußerungen von euch geben. Wie mein geschätzter und manchmal sehr Temperamentvolle General schon sagte: Dank uns gibt es weniger Armut! Wir geben den Armen die Hilfe die von den Staatsoberhäuptern nicht mehr gegeben werden kann. Ich denke wir verdienen den Respekt den wir auch euch zukommen lassen“
Er wandte sich an die Piratin. „Ihr habt recht, ich kenne euch kaum, aber eure Taten für die ihr verurteilt wurdet sprechen für sich. Viel mehr hab ich eure Äußerung gemeint, ihr solltet nicht so über die Köpfe anderer hinwegreden! Aber entschuldigt diesen Ausfall, auch meine Geduld ist irgendwann zu ende!“
„Inquisitor McNeal, ich denke ihr würdet die Gruppe gut unterstützen können und würdet die angemessene Gerechtigkeit walten lassen. Alles weitere überlass ich euren geschickten Händen. Verehrter Wanderer, es war mir eine Freude euch wieder zu treffen, das nächste mal hoffentlich unter angenehmeren Umständen!“

Richard versteifte sich bei den Blasphemischen Ausdrücken dieser seltsamen Person. Aber er hatte einen Auftrag und auch wenn er die zustimmung des Tribuns nicht benötigte war Rückendeckung immer gut.

"Nun dann denke ich ist alles weitere geklärt, wenn die Damen und Herren Reisebereit sind können wir uns direkt auf den Weg machen." er wollte die heiligen Hallen verlassen bevor die Götter noch mehr beleidigt werden. Die Piratin schien recht überlegt zu sein und der andere schien wenigstens noch etwas anstand zu haben, was er von Avelin halten sollte wusste er noch nicht aber das würde sich sicherlich auf der Reise ergeben. Er verstaute seinen Hammer als zeichen für den Aufbruch und zog noch einmal den Weihrauch der mittlerweile von innen nach außen ströhmte und sich mit dem Duft des Parks vermischte.

Er schaute in die Runde und wartete darauf das die anderen sich verabschiedeten und auf den Weg machten. Denn eines war sicher den Rücken würde er keinem von ihnen zu wenden.

Sinari verabschiedete sich bei dem Tribun und dem Generalpaladin mit einer beiläufigen Abschiedsgeste, ehe er sich einen Pfad durch den Ring aus Paladinen hindurch drängelte.
"Wir sollten für die Nacht eine Taverne nehmen", sagte Sin und trabte mit Avelin voraus in die Gaststätte in der er zuvor Eric, Vincenza und Ave angetroffen hatte.