Die grüne Ebene

Kylar vermochte nicht einzuschätzen, was nun auf sie zukam, aber er war bereit und er würde sich ganz sicher nicht von irgendwelchen Kreaturen über den Tisch ziehen lassen. Schon gar nicht würde er sich jedoch einlullen lassen.
Während sie nun weiter gingen hatte Kylar ein grimmiges Gesicht aufgezogen. Sollte sich die Kreatur nur zeigen, er würde ihr eine Abreibung verpassen, die sich gewaschen hatte, wenn sie es drauf anlegte.

Der Waldelf setzt sich wieder in Bewegung, doch nun langsamer. Turengech hatte sein Langbogen in der Hand und in der anderen hielt er einen Pfeil. Die anderen zogen auch langsam ihre Waffen und verteilten sich ein wenig.
Weit mussten sie nicht laufen um scheinbar die aufmerksamkeit eines Wesen auf sich zu ziehen. Willkommen in meinem Hain.... Eindringlinge!, schallte eine weibliche Stimme durch die Köpfe aller, gefolgt von einem bösartigem kichern. Kommt näher Fremde im Wald, seid willkommen, nehmt euren Platz neben mir ein Niel, auch ihr Kylar seid mit eurem Weibe neben mir willkommen. Mit jedem Wort wurde das Verlangen nach der Frau größer.
Der Ork kniete sich auf den Boden und fing an mehrere Runen schnell hintereinander in den Boden zu schreiben. Jut Vishris, der Grauelf gestikulierte wild hin und her und doch schienen die Gesten einen tieferen Sinn zu haben. Die anderen standen in Abwehrhaltung um Niel, Jelais und Kylar herum.

Niel widerstrebte es zu hören was diese weibliche Stimme von ihnen verlangte. Er spürte die Kraft seiner Freunde in sich, eben jener Wesen die ihm von starker Bedeutung waren. Sein Geist war klar. Ein kurzer Blick lag auf Kylar und Jelais - er selbst würde sich verteidigen können, vielleicht einen Angriff auf seinen Geist vereiteln, aber Jelais? Es musste ein Zufall sein, das sie sich nicht schon längst losgerissen und im Wald verschwunden war. Er verschaffte sich einen weiteren Überblick auf die weiteren Personen um sie herum. Alle waren sie irgendwie dabei etwas zu tun, zu ihrem Schutz, oder was auch immer. Er schüttelte nur kurz den Kopf. Das hätte man auch eher erledigen können, dachte er sich. Seine Hand verließ den Schwertgriff. Stumm ging er an den übrigen vorüber, geradewegs in die Richtung der Stimme, so das er vor allen andern stand. Mit gebieterischer Stimme Rief er in den Wald hinein: „Komm und stell dich mir gegenüber! Du willst mich? Dann verdiene es dir!“ Ein Hauch von Spott tanzte in seinen Worten mit.

Alle um sie herum sschienen mit irgendwas beschäftigt.
Der Ork zeichnete etwas in den Sand, der alte Elf gestikulierte wild herum udn schien einen Zauber zu weben und Niel bewegte sich vor die anderen und rief etwas, das wie eine Herausvorderung klang.
Sie verstand die Welt gerade so gar nicht.
Nur weil da vorn irgend ein Weib sie ansprach und zu sich bat, taten die Anderen, als sei da vorn der Feind ihres Lebens.
Jelais betrachtete das ganze Treiben recht verwundert.
Schließlich sah sie Kylar an.
Er war doch ein Kampfmagier und müsste wissen, was hier vor sich ging.
"Was haben die denn?"
wollte sie von ihm wissen.

Kylar beobachtete was die anderen machten, vor allem aber beobachtete was Jelais tat. Nein viel eher, was sie nicht tat. Sie schien verwundert, aber mehr auch nicht. Während Kylar die Stimme auszublenden versuchte. Es viel ihm nicht schwer, aber auch nur, weil er wusste, dass diese Stimme nichts Gutes vorhatte. Seine eisblauen Augen leuchteten kurz auf und seine mächtige Stimme erklang leise und doch majestätisch. Er wirkte einen Zauber, der Ihn, Niel und Jelais sowohl vor feindlichen Zaubern, als auch vor physischen Attacken schützen würde. Dann zog er sein Schwert und nach Niels Satz sagte er leise zu Jelais gewandt: „Geht es dir gut?“

Ein kurzen Lachen erklang, es schien von merheren Seiten gleichzeitig zu kommen. „Oh... der Orden ruhig?.... Der mächtige Niel herausfordernd... Die unschuldige Jelais verwirrt und zu guter letzt der Liebhaber besorgt!“, erklang die lieblicher Stimme aus verschiedenen Richtungen.
Nur wenige Schritte von den so genannten Eindringlingen, trat ein Wesen, so schön das es nicht in Worte gefasst werden konnte hinter einer dickeren Eiche hervor. Wohl geformt ist diese äußerlich einer Elfin ähnelnde Frau. Blasse, leicht schimmernde Haut, nur verdeckt von einem fast durchsichtigem knappen Kleid, das grade genug verbirgt, aber dennoch beinahe alles zu offenbaren scheint. Schwarze Haare hängen nass auf die Schulter herab. Ein spielerisches Lächeln umspielt ihre Lippen und durch ihre halb geschlossenen Augen wirkt sie nur um so sinnlicher.

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